
Eine tolle Geschichte, brillant erdacht und gut erzählt: Lesevergnügen pur, trotz kleinerer inhaltlicher und stilistischer Schwächen.
Wissenschaftlich ist der Thriller sehr gut recherchiert und vor allem extrem spannend erzählt. Ein unglaubwürdiges Ende diskreditiert die Geschichte aber unnötig. Gerade ein so wichtiges Thema wie der drohende Klimawandel sollte aber vielleicht niveauvoller, prägnanter und weniger oberflächlich und reißerisch erzählt werden.
Dies ist ein umwerfendes Buch, beängstigend, erschreckend, fulminant erzählt und nichts für schwache Nerven, ein krasser ‚Runterzieher‘, aber eine wunderprächtige Lektüre. Wer sich nicht vor deprimierenden Eindrücken fürchtet, sei „Die Letzte macht das Licht aus“ ans Herz gelegt. Möglicherweise ein Meisterwerk, vergleichbar zum Beispiel mit Emily St. John Mandels grandiosem Roman „Das Licht der letzten Tage“, weil ähnlich bitter-süß und melancholisch.
Der Plot ist clever konstruiert, die Story dicht, plastisch geschrieben und hervorragend übersetzt. Spannung, ein geschickter aktueller Pandemiebezug und das flüssige Leseerlebnis sind die Stärken des Romans. Mankos sind dagegen die blassen und (wenn überhaupt erkennbaren) Klischee-Charaktere; dennoch lesenswerte SF.
Dieses Mal kommt der Untod rächend aus tiefem Wasser und wird sogar terroristisch tätig. Während der Verfasser für atmosphärische Dichte sorgen kann, versagt er bei der (zumindest für das Handlungsumfeld) ‚logischen‘ Erdung der Ereignisse. Stattdessen stehen gruselige Übeltaten im Vordergrund, während sich die üblichen ‚guten‘ Klischee-Figuren gegen den Horror stemmen: Solider Trivialspuk, der deutlich mehr verspricht, als der Verfasser zu halten in der Lage ist.
Neueste Kommentare